Mittwoch – 9T-Tag. Heute tatsächlich mit der langerwarteten Neuauflage der BMW R nineT, die mit Vornamen nun R12 heißt und zum Modelljahr 2024 an den Start gehen wird.

Liegt es an den Bildern von mäßiger Qualität oder warum will sich keine rechte Begeisterung beim Anblick der neuen 9T einstellen? Zum Hundertsten präsentierte BMW gerade die Nachfolgerin der vor exakt zehn Jahren anlässlich des 90. Geburtstages von BMW Motorrad vorgestellten R nineT. Und die hat einem damals schier die Boots ausgezogen, sowas Hübsches hatte München vorher lange nicht gebaut.

Der einteilige Gitterrohrrahmen mit angeschraubtem Heckrahmen wurde komplett neu entwickelt

Damals war in den Pressemitteilungen ständig die Rede vom Manufakturcharakter des Motorrads und in der Tat sah das alles sehr exklusiv aus. Allein der extravagant geformte Ansaugschnorchel oder der bildhübsche Alutank mit seiner perfekten Formensprache … ein Träumchen. Der Schnorchel ist weg und der Tank wirkt im direkten Vergleich irgendwie fad.

BMW R nineT – Jetzt mit hinteren Seitendeckeln

Dazu hat man es scheinbar versäumt, die moderne Technik zu verstecken. Aber darin war auch das Vorgängermodell nicht wirklich auf dem Niveau, wie beispielsweise Triumph es mit seinen Classic-Modellen ist. Die Briten bekommen es ja wie kein anderer Hersteller gebacken, den ganzen Kabel- und Sensorenschlonz der Neuzeit unsichtbar zu verbauen. Das hätten wir uns bei der R 12 nineT tatsächlich auch erwartet. Aber was sich da unterhalb des Tanks zwischen Rahmen und Motorblock zeigt, scheint schon ein ganzschön zerfasertes Geknödel zu sein. Da helfen auch die neuen hinteren Seitendeckel nicht …

Mit Blick auf das Customizing bietet die neue R 12 nineT eine in die Sitzbank integrierte LED-Rückleuchteneinheit, was die Realisierung eines »Kurzhecks« jetzt denkbar einfach gestaltet

Aber vielleicht tun wir der R 12 auch unrecht und der zwiespältige Eindruck liegt tatsächlich an den merkwürdig ausgeleuchteten Bildern. Wir werden’s sehen, wenn wir sie dann in der zweiten Jahreshälfte wahrhaftig zu Gesicht bekommen. Bis dahin trösten wir uns mit den mageren Infos, die München jetzt herausgerückt hat. Rahmen und Fahrwerk sind komplett neu, Auspuff, Räder und Instrumente auch. Und: Die Neue soll konsequent auf Umbaufreundlichkeit getrimmt worden sein.

Auf den ersten Blick ein klassischer BMW Boxer-Tank

Viel mehr ist nicht überliefert. Aber ein Zitat von Edgar Heinrich, dem Designchef von BMW Motorrad, haben wir noch: „Dominiert wird die betont puristische Formsprache von der klaren Linie Tank/Sitzbank/Heck, im Stile der traditionsreichen /5 oder der legendären R 90 S der 70er Jahre. Der Tank selbst ist auf den ersten Blick ein klassischer BMW Boxer-Tank, mit typischem Knick in der Unterkante und klassischem Knieschluss.“ Wir sind gespannt …

Info | bmw-motorrad.de

 

Carsten Heil, hat die typische Zweiradkarriere der 80er-Jahre-Jugend durchgemacht: Kreidler Flory (5,3 PS), 80er-Yamaha DT und mit achtzehn dann die erste 250er Honda. Nach unzähligen Japanern über Moto Guzzi ist er dann schließlich bei Rohrrahmen-Buell gelandet. Seit 1992 mit Fotoapparat und Schreibgerät in Sachen Kradkultur unterwegs.